Bauen im Bestand als nachhaltige Strategie für das Museum
Das in den 1980er-Jahren ausgegrabene Areal in der Gemeinde Kaiseraugst gilt als eine der Hauptattraktionen der Römerstadt. Ein gemeinsames Projekt mit dem Kanton Aargau sieht nebst einer Neuinszenierung auch bauliche Erneuerungsmassnahmen im bestehenden Schutzbau vor. Zu Beginn wurde diskutiert, wie mit dem bereits alternden und das Monument doch nicht nur optimal schützenden Schutzbau umgegangen werden soll. Das bauliche Erneuerungskonzept wurde nun so vorgesehen, dass die bestehende Architektur optimiert und wo möglich erweitert und angepasst werden sollte, um einerseits den klimatischen Bedingungen für das Monument aber auch den neuen Ansprüchen an eine Besucher*innenführung gerecht zu werden.
Ein solches Vorgehen ist im Gegensatz zu Abriss und einem meistens darauffolgenden Neubau auch für die Museumswelt wichtig, die sich dem Thema der Nachhaltigkeit annehmen will und sollte. Denn jede Sekunde werden in der Schweiz über 500kg Bauabfälle durch den Abriss von Bauten produziert. Die Baubranche ist somit für 84%* des Abfalls in der Schweiz verantwortlich. Dabei gehen eine Unmenge an Ressourcen verloren. (Quelle: https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/abfall/inkuerze.html)
Die Inszenierung selber wird mit neuen technologischen Mitteln und somit vollkommen digital erlebbar sein. Es findet keine inszenatorische Materialschlacht statt. Auch hier werden Materialien möglichst sparsam verwendete und der Fokus so auf «Bring your own device» gelegt. Die zusätzliche und in erster Linie auf Schulklassen ausgelegte Vermittlungsebene thematisiert das Thema der Nachhaltigkeit ebenfalls und legt hier einen starken Fokus auf die Material- und Ressourcenverwendung von den RömerInnen bis und mit heute.

Foto: Lilian Raselli